Samstag, 25. November 2006
Episoden und Echo. Oder: Besser als gar kein Schlaf.
daz got niht wirt gepfendet
der sêle durch des lîbes schulde,
und der doch der werlde hulde
behalten kan mit werdekeit,
daz ist ein nütziu arbeit.
Die Gesichte ist zweifellos ergreifend. Interessant. Und für uns heute... naja, mäßig relevant. Es sei denn, wir steigen ein in die tiefenpsychologischen Ebenen. Aber manchmal wird so ein Text, eine solche Geschichte, auch interpretiert als die Geschichte eines ins Leben Gesprungenen. Verbunden mit einer Ästhetik, die zwischen bei Gaultier entliehenen Kostümen und Anti-Kriegs-Bildern der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts oszilliert. Und manchmal wird einem gar gewahr - so haben wir Kinder uns mit sechs, acht oder zehn Jahren beim "Kämpfen" miteinander bewegt. Sind zu Boden gefallen - möglichst theatralisch, haben uns im Schmerz der Schwertwunden gewälzt. Im Wesentlichen. Aber: Das Kämpfen als Pantomime haben wir damals besser hingekriegt.

Besser hingekriegt hätten wir vermutlich auch eine Rede, die der gastgebende Intendant der Aufführung für "meine lieben Freund John" bei der Premierenfeier hielt. Die Namen fielen ihm nicht ein, die "ähs" waren Legion - der Inhalt ... der Inhalt?

Der Beifall war höflich bis freundlich - aber, wie Zuschauer sagten, wohl mehr der Kraftleistung als der künstlerischen Anerkennung geschuldet. Zwei Bravos - mehr traute man sich dann doch nicht; aber dafür viele Vorhänge (zählt das auch?).

Die Sage vom Roten Ritter war gestern eine Weltpremiere. Aber: Sie war zu lang, im zweiten Teil zu elaboriert - wirr! - und nicht ausverkauft.

... comment